Die Honigernten sind geborgen, viele Imker wenden sich jetzt ihrem Wachs zu. Der Herbst ist traditionell Wachszeit, die Waben sind oft schon eingeschmolzen und man beginnt mit der Kerzenanfertigung für die dunkle Jahreszeit.
Da kommt ein neues Buch über Bienenwachs, seine Gewinnung und Verarbeitung gerade recht.
Obwohl nach Honig das wichtigste Bienenprodukt, ist Wachs als eigenständiges Thema nämlich in der Fachliteratur nur spärlich vertreten. Der letzte Klassiker war das in zahlreichen Auflagen erschienene Wachsbuch von Friedrich Theodor Otto – erstmals aufgelegt 1932!
Armin Spürgin, staatlicher Bienenfachberater und erfolgreicher Autor (Die Honigbiene) sowie Co-Autor bei Die Bienenweide und der Imker-Schulungsmappe des dlv Grundwissen für Imker, blickt in seiner Neuerscheinung Bienenwachs zunächst auf die Kulturgeschichte und Bedeutung des Wachses für Mensch und Religion und kommt dann über den Wabenbau der Bienen zu den Methoden der Wachsernte.
Der Imker erhält detaillierte Informationen über die verschiedenen Schmelzmethoden sowie das Reinigen und Klären des einzigartigen Naturstoffs. Das Wachs will richtig behandelt werden und seine Qualitätsmerkmale sollen einfach zu überprüfen sein – hierzu liefert Armin Spürgin wichtige Hinweise. Nach dem breit aufgefächerten Thema der Mittelwände, ihrer Herstellung (mit Bauanleitung einer Gießform) und Verarbeitung, leitet das Buch über zu Bienenwachs in Handwerk und Kunst.
Wachs als Pflegemittel, Wachs in der Kosmetik und Kerzen in allen Varianten werden praxisbezogen dargestellt. Gut zu wissen: Wachs vergisst keine Rückstände, aber in den 1.400 Grad einer Kerzenflamme lösen sie sich gefahrlos in Luft auf. Zahlreiche Illustrationen und Farbfotos veranschaulichen die Texte. Wirtschaftliche Überlegungen der Wachserzeugung und ein Serviceteil runden den Band ab.