Ölrettich – Die beste Zwischenfrucht

Ölrettich gehört zur Familie der Kohlgewächse (Brassicaceae) und stammt aus wärmeren Klimazonen. Die ältesten Aufzeichnungen der Ölpflanze stammen aus Ägypten, die genaue Herkunft bzw. Provenienz ist jedoch unklar. An langen und eher schlanken Stängeln bildet der Ölrettich regelmäßige, längliche, ovale, behaarte Blätter. Die einjährige Pflanze verträgt keinen Frost und bringt von Mai bis Juni Blüten hervor, die für Bienen attraktiv sind. Es hat eine charakteristische kreuzförmige Struktur mit vier gekreuzten Blütenblättern. Die Farbpalette der Blüten variiert von gelb über weiß bis violett. Die Pflanzen, auch Regenerierte Radieschen genannt erreichen oft eine Höhe von 50-100 cm. Tiefe Wurzeln verankern die Rüben unter der Erde. Ölrettich wurde einst für die Ölproduktion gezüchtet, ebenso wie Raps, Oliven oder Sonnenblumen. Der Anbau und die Verwendung von Ölsaaten ist derzeit stark rückläufig. Ölsaaten werden nur noch in Japan, China und Mitteleuropa angebaut. Stattdessen konzentriert man sich derzeit auf die Verwendung von Ölrettich als Gründünger.

Kann man Ölrettich essen?

Wie alle Kohlarten produziert auch Ölrettich antibakterielles Senföl, das nach Zellschädigungen, etwa beim Schneiden oder Kochen, einen stechenden Geschmack und Geruch nach Kohlenmonoxid aufweist. Grundsätzlich sind alle Rüben essbar. Junge Blätter können wie andere Kohlsorten in der Küche verwendet werden. Mit zunehmendem Alter wird der Geschmack der Blätter immer bitterer und scharfer, weshalb viele Tiere Ölrettich lieber nur als Futter in Mischung mit anderen Futterpflanzen fressen. Die Blüten können als herzhafte Beilage zu Salaten und anderen Gerichten hinzugefügt werden. Die jungen und zarten Schoten können auch wie Gemüse in einer Pfanne gekocht werden. Ölrettichwurzeln sind auch essbar, aber im jungen Stadium verhärtet die Pflanze ziemlich schnell. Im kommerziellen Anbau wird nur die Rinde des Baumes verwendet. Nach vollständiger Reife werden sie im Herbst gestampft und aus den Samen wird Öl gepresst.

Nutzung von Ölrettich

In Mitteleuropa und Nordamerika wird Ölrettich hauptsächlich als Zwischenfrucht zur Gründüngung angebaut. Dieser beschattet den Boden stark nämlich durch seine hohe Blattmasse, wenn die Blätter gewachsen sind. Die Wurzeln gehen tief, was zu einem guten durchlässigen Boden führt. Es bietet auch eine gute Erosionsbeständigkeit.

Aufgrund des hohen Gehalts an Bitterstoffen und Senföl wird der Blumenrettich von der Viehzucht nur ungern als Grünfutter angenommen, und wenn eine Mast gewünscht wird, sollte das Fruchtstadium nach der Blüte abgewartet werden, da dieser einen geringeren Bitterstoffgehalt hat. Identifizierung/Beschreibung von Sammlungen

Nematodenbekämpfung

Darüber hinaus wird Ölrettich, insbesondere in der Zuckerrübenfruchtfolge, als Fallenfrüchte zur Bodennematodenbekämpfung angebaut, da einige Sorten sehr resistent gegen den Nematoden sind. Nematoden sind auch als Fadenwürmer bekannt und können für viele Pflanzen verheerend sein.

Da viele Nematoden den Stoffwechselkreislauf stark beeinträchtigen, indem sie in das Wurzelsystem von Pflanzen eindringen, gelten sie als Schädlinge im Gartenbau. Auch in der Landwirtschaft richten sie oft schwere Schäden an, wie etwa beim Kartoffelanbau. Mit Hilfe der Mundspitzen durchbohrt das Tier Pflanzengewebe und sondert Speichel ab, was zu Gewebeveränderungen führt. Die Aktivität pflanzenfressender Nematoden kann im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führen. Eine bekannte Nematodenart ist der Rübenzystennematode (Heterodera schachtii). Diese Art greift die Wurzeln vieler Nutzpflanzen wie Spinat, Grünkohl und Raps an und verursacht weltweit schwere Schäden an landwirtschaftlichen und gärtnerischen Nutzpflanzen. Rübenmüdigkeit tritt daher vor allem dann auf, wenn Pflanzen über längere Zeit auf der gleichen Fläche angebaut werden. Bei Zuckerrüben führt dies beispielsweise zu mehr Seitenwurzelbildung und weniger Wachstum. Diese Krankheit führt zu einem massiven Produktivitätsverlust.

Ölrettichwurzeln werden von zwar Nematoden angegriffen, aufgrund ihrer Resistenz können die Fadenwürmer aber wenig oder keine Zysten in den Wurzeln bilden. Somit kann man die Nematoden in diese Pflanzen locken und diese dann entfernen. Somit ist man dann den Großteil der Würmer los, da sich diese nicht richtig vermehren können.

Anbau von Ölrettich

Der Anbau ist überall dort geeignet, wo eine normale Wasser- und Nährstoffversorgung gegeben ist. Auch in ariden Regionen zeigt sich der Ölrettich gut geeignet. Bei mitteleuropäischen Verhältnissen kann Ölrettich von Februar bis Ende August ausgesät werden. Wird Ölrettich als Kulturpflanze für Gründüngung bzw Aussaat zur Vermeidung von Nematoden, die Aussaat erfolgt nach der Haupternte des Erntejahres von Mitte bis Ende August mit einer Aussaatmenge von 20 Zentner/ha, Aussaat 1-2 cm tief. Da der Ölrettich erst bei extremen Niedrigtemperaturen von -10 bis -12°C gefriert, kann die nächste Hauptfrucht durch Direktsaat ohne Vorbehandlung des Bodens ausgesät werden. Wird der Ölrettich wegen seines Öls angebaut, können die Ölsaaten durch Mischernte geerntet werden.

Ölrettich wird 50 bis 100 cm hoch, die Pfahlwurzel ist stark entwickelt, je nach Sorte beträgt die Wurzeltiefe im Boden 80 bis 150 cm. Er bildet keine für andere Rettichsorten typischen Knollen. Die Samen sind sehr ölig. Das Gewicht von den Samen variiert zwischen 3 und 7 g. Ölrettichsamen keimen bei Bodentemperaturen zwischen 2 und 3 °C.Anbau von Feldfrüchten

Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit

Das Anbauen von Feldfrüchten, insbesondere Ölrettich, verbessert die Bodenfruchtbarkeit. Die zugesetzte organische Masse erhöht die biologische Aktivität des Bodens und fördert den mikrobiellen Stoffwechsel. Die Pufferkapazität des Bodens steigt und er wird widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Zudem werden Nährstoffe freigesetzt und Stickstoff vor einer Migration in tiefere Bodenschichten geschützt. Darüber hinaus schützen das dichte Blattwerk und die Bodenbedeckung die Oberfläche schnell vor dem Austrocknen und Reduzieren die erosive Wirkung von Wind und Wasser. Die schnelle Beschattung schont nicht nur den Boden, sondern beseitigt auch Unkraut und reguliert die Temperatur in der Blumenerde. Grundvoraussetzungen für eine optimale Nutzung sind der Hauptertrag der Kultur, rechtzeitige Aussaat, eine ausreichend hohe Saatmenge und ausreichend Nährstoffe für das Wachstum.

Originally posted 2022-12-17 09:00:00.

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