MAQS Streifen – die innovative Hilfe gegen Varroa-Milben
MAQS Streifen
Inhaltsverzeichnis
MAQS steht für Mite Away Quick Strips – ein frei verkäufliches Tierarzneimittel zur Bekämpfung der Varroa-Milbe (Varroa destructor), einem wichtigen Bienen-Schädling. MAQS Steifen wirken durch die enthaltene Ameisensäure und hinterlässt bei der korrekten Anwendung keine Rückstände.
Wie schädigt die Varroa-Milbe das Bienenvolk?
Die Milben sind eine wesentliche Ursache für das meist in der kalten Jahreszeit auftretenden Bienensterbens. Die Milbe saugt die Körperflüssigkeit (Hämolymphe) der Larve, entzieht dadurch Nährstoffe und schwächt so die Larve. Die schlüpfenden Bienen sind kleiner, leben kürzer und zeigen Verhaltensänderungen. Draußen am Flugbrett erscheinen vermehrt flugunfähige Arbeiterinnen. Aktive Arbeiterinnen versuchen abgestorbene Larven auf dem Stock zu schaffen. Darüber hinaus überträgt die Milbe mehrere Virenarten mit der Folge, dass das Bienenvolk an Widerstandsfähigkeit einbüßt und erkrankt. Eine dieser Virenarten ist der „Deformed Wing Virus“. Die erkrankten Bienen sind an ihren verkrüppelten Flügeln zu erkennen.
Wie stellt der Imker einen Befall mit Varroa-Milben fest?
Der Befall durch Varroa-Milben lässt sich in der Regel nicht einfach durch eine Beobachtung des Volkes feststellen. Auch im Stock sind die Milben schwer zu entdecken. In der Brutzeit verstecken sie sich zumeist in der gedeckelten Brut. Im Winter sitzen sie zwischen den Platten am Bauch der Bienen und sind kaum zu entdecken. Die Auswirkungen im Volk sieht der Imker erst, wenn der Befall sehr stark ist.
Eine einfache Methode, um den aktuellen Befall festzustellen ist die Untersuchung des „Gemülls“. Dazu wird ein weißes Brett, die so genannte Windel, unten in die Beute geschoben. Auf dieser Windel liegt ein Gitter, das verhindert, dass die Arbeiterinnen die toten Milben nach außen tragen. Mit der Windel n der Schublade ist jetzt eine regelmäßige Kontrolle des Varroa-Befalls möglich, ohne dass Bienenvolk zu stören.
Wie bekämpfe ich Varroa-Milben?
Für die Bekämpfung des Milben-Befalls stehen chemische und biologische Methoden bereit. Der Einsatz von Akariziden (Mittel zur Bekämpfung von Milben und Zecken) ist zwar erfolgreich, jedoch leiden auch die Bienen darunter. Die Rückstände im Honig und Wachs schränken die Vermarktung deutlich ein. Darüber hinaus gibt es Resistenzen gegen manche Mittel. Daneben kommen Ameisensäure, Milchsäure und Oxalsäure und ätherische Öle wie Thymol zum Einsatz.
Die Förderung der Drohnenbrut, die verstärkt von der Varroa bedroht ist, gehört zu den biologischen Bekämpfungsmethoden. Daneben nutzen einige Techniken die unterschiedliche Wärmeempfindlichkeit von Brut und Milben.
Wie wirkt Ameisensäure gegen die Varroa-Milbe?
Ameisensäure kommt natürlich im Stoffwechsel vor. In höheren Konzentrationen wirkt sie jedoch im Körper schädigend bis tödlich. Diese Schadenschwelle ist bei Bienen und Varroa-Milben unterschiedlich hoch. Genau diesen Effekt nutzen die Imker bei der Varroa-Bekämpfung mit Ameisensäure aus. Damit die Bienen keinen Schaden nehmen, ist es wichtig, die Ameisensäure mit der richtigen Konzentration bei der vorgeschriebenen Temperatur anzuwenden.
Was sind MAQS-Streifen und wie werden sie eingesetzt?
MAQS steht für Mite Away Quick Strips und ist ein rechtlich geschütztes Tierarzneimittel der Firma NOD Europe Ltd aus Großbritannien. In Deutschland vertreibt Andermatt BioVet das Mittel. MAQS sind Gel-Streifen, die mit Ameisensäure versetzt sind. Sie sind jeweils zu zwei Streifen abgepackt.
Die Behandlung erfolgt nach der Ernte des Honigs bei Temperaturen von 10 bis 29,5 Grad C. Dazu entnimmt der Imker die Streifen aus der Verpackung, belässt aber den Papierumschlag um die Streifen! Nach dem Öffnen der Beute werden die Streifen direkt auf die Brutwaben gelegt. Bei kleineren Beuten reicht ein Streifen für eine erfolgreiche Behandlung aus. Für eine bessere Belüftung steht die Flugöffnung während der Behandlung ganz offen. Nach sieben Tagen entfernt der Bienenhalter wieder die Streifen. In dieser Zeit hat sich die Ameisensäure im Stock verteilt.
Woran sieht der Imker, dass die MAQS-Streifen wirken?
MAQS –Streifen wirken schnell. Nach der Woche liegen auf der Diagnosewindel zahlreiche tote Milben und kennzeichnen den Erfolg!
Was muss der Imker beachten?
Damit die Bienen nicht durch eine zu hohe Konzentration an Ameisensäure geschädigt werden, ist die Dosierung nach Anleitung und die Temperatur ganz entscheidend. Sonst kann es zu einer erhöhten Sterblichkeit der Arbeiterinnen, Königin oder Brut kommen. Die Vorschriften zur Verwendung bei der Erzeugung von Honig als Lebensmittel für den Menschen sind immer zu beachten!
Was sagen die Imker zu MAQS Streifen?
Wie immer bei innovativen Produkten gibt es Befürworter und Gegner. Ein großer Vorteil ist die einfache Anwendung in Standardbeuten. Nachteile treten auf, wenn die Anwendungsvorschriften nicht eingehalten werden können.
Originally posted 2019-10-26 08:31:32.