Rittersporn – Das blaue Wunder

Rittersporn, auch bekannt unter dem Namen Delphinium, ist zweifellos eine der bekanntesten Gartenstauden. Pflanzen mit blauen Blüten, die menschenhoch werden können, gehören zur Familie der Ranunculaceae. Weltweit gibt es schätzungsweise 300 Arten, meist Stauden, aber auch einjährige und zweijährige Pflanzen. Etwa die Hälfte davon stammt aus China, ein Viertel aus Nordamerika und der Rest aus Europa und dem afrikanischen Hochland.

Der griechische Name „Delphinium“ kommt von der Form der Blütenknospen, die Delphinen ähneln sollen. Auch der deutsche Name „Rittersporn“ leitet sich von der äußeren Form der Blüte und dem ausgeprägten, nach hinten gerichtetem Sporn an der Blütenunterseite ab.

 In den Alpen gibt es eine wilde Art, der Delphinium elatum – einer der wichtigsten Vorfahren vieler Gartenformen, genannt „hoher Rittersporn“. Auch der Einjährige Rittersporn (Consolida regalis) wächst in Deutschland. Sie hieß einst Delphinium consolida, bildet heute aber eine eigene Gattung. Sie wächst an Feldrändern auf lehmigem oder besonders kalkhaltigem Boden in direktem Sonnenlicht.

Steckbrief

Rittersporn wächst aufrecht und kann je nach Gruppenzugehörigkeit (z. B. Belladonna- oder Elatum-Gruppe) bis zu 120 oder sogar 180 cm hoch werden. Es zeichnet sich durch tief gefurchte Blätter aus,  die meistens hellgrün sind. Große, oft verzweigte Blütenstände erscheinen von Juni bis September an festen, hohlen Stielen und haben Blüten, die je nach Sorte hellgrün bis dunkelgrün, weiß oder violett gefärbt sind. Bei einigen Sorten ändert sich die Farbe auch je nach Lichtverhältnissen von grün nach lila. Neuere Sorten blühen sogar in ungewöhnlichen Rosa- und Gelbtönen.

Die Blüten erscheinen ab Ende Juni, etwa zur gleichen Zeit wie viele Rosensorten. Auf der Rückseite der einzelnen Blüten, die oft mit gelben, weißen oder schwarzen Zentren verziert sind, befindet sich ein langer und leicht gebogener Fortsatz. Hier handelt es sich um den namengebenden Sporn, der nach dem Sporn einer Ritterrüstung benannt wurde. Rittersporn liebt sonnige Plätze haben aber gerne vor allem an den Wurzeln gerne lieber etwas Schatten. Der Boden sollte möglichst sandig sein und reich an Humus und Nährstoffen, am besten ist also als Züchtungsgrund ein leicht feuchtes Medium.

Rittersporn welche Sorten gibt es?

Die drei Hauptsorten sind die stärker verzweigte Belladonna-Hybride, die Elatum-Hybride, die bis zu zwei Meter hoch werden kann, und die beliebte mittelgroße Pacific-Hybride. Belladonna-Hybriden haben eine lockerere Blütenstruktur. Sie werden etwa einen Meter hoch und leben drei bis vier Jahre. Der Hybrid-Elatum ist die Zuchtform des hohen Rittersporns und damit die größte Art. Sie ist im Gegensatz zur originalen Sorte jedoch winterhart und hat üppige, kräftige Blütenstände mit Einzelblüten von bis zu 5 cm Durchmesser. Elatum-Hybriden wachsen unverzweigt und eignen sich daher gut zum Stecken. In Ziergärten haben sich besonders pazifische Hybriden mit besonders schönen großen Blüten (bis 7,5 cm Durchmesser) bewährt. Sie haben eine durchschnittliche Höhe von anderthalb Metern und werden in der Regel im Alter von zwei Jahren gezüchtet. Diese Sorten eignet sich außerdem perfekt für den Anbau in Töpfen.

Der beste Ort

Sporn gedeiht am besten an Standorten, die feucht, nährstoffreich, nicht zu heiß sind und zudem Schatten unter den Füßen haben sollten. Ein rauer Sommersturm kann die Freude an den wundersamen Blumen leicht ersticken, daher sollte Rittersporn immer windgeschützt angebunden oder in eine Mauer oder Hecke gepflanzt werden. Ein Nachblühschnitt etwa zehn Zentimeter über dem Boden sorgt für eine zweite Blüte im Spätsommer und Frühherbst. Wenn im Laufe der Jahre die Möglichkeit der Pflanze zu Blühen abgenommen hat, ist es an der Zeit, den Wurzeltopf mit einer Gabel zu teilen und so die Pflanze zu verjüngen. Es ist besser, den Wurzelstock anzuheben, als tief zu graben – Rittersporn Pflanzen haben flache Wurzeln. Auch eine organische Düngung zu Beginn der Vegetationsperiode oder während der Regeneration unterstützt die Blüte.

Pflege

Beim Pflanzen von Rittersporn achtet man vor allen Dingen auf die Bodenfeuchte und gießt nur die Wurzelzone. Unnötiges Gießen der Blätter sollte sofort vermieden werden. Pflanzen erhalten während des Austriebs Nährstoffe in Form von Kompost oder Horn. Auf sandigen Böden empfiehlt es sich, einen, um die Pflanze geschichteten Kompostmulch zu verwenden. Es reduziert die Bodenverdunstung und transportiert wichtige Nährstoffe mit sich.

Wie schneidet man Rittersporn richtig?

Mehrjähriger Rittersporn kann, wenn er verjüngt wird bis zu zweimal im Jahr blühen. Die Hauptblüte findet im Frühsommer statt. Die zweite Blüte erfolgt im Spätsommer oder Herbst nur dann, wenn die Stauden nach der ersten Blüte komplett zurückgeschnitten und zusätzlich gedüngt werden. Mehrjährige Exemplare werden am besten durch Teilung im Frühjahr oder Herbst vermehrt. Eine Verjüngung ist für Arten der Belladonna-Gruppe unerlässlich, da sie nach einigen Jahren an Vitalität verlieren. Daher werden sie alle drei Jahre geteilt. Sorten der Elatum-Gruppe können zwei Jahre stehen bleiben, bevor sie geteilt und verjüngt werden müssen. Delphinium sind jedes Jahr paarungsbereit. Wenn es um Vielfalt geht ist dies die beste Rittersporn Art, denn sie ist perfekt für Hybridisierungen und kann im nächsten Jahr in anderen Farben wiederkommen.

Wie überwintert man Rittersporn?

Für Elatum-Hybride ist kein Winterschutz erforderlich. Nur Spätfröste können junge Triebe beschädigen und Probleme verursachen. Eine kurzfristige Abdeckung bietet einen ausreichenden Schutz vor dem Einfrieren. Empfindlicher sind die Belladonna Varianten und insbesondere pazifische Hybride. Letztere werden meist sogar nur ein Jahr gehalten, obwohl sie theoretisch zwei bis drei Jahre leben können. Rittersporn ist leicht anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Echter Mehltau ist bei Rittersporn an trockenen Orten sehr weit verbreitet. Daher sollte eine Benetzung mit Gießwasser vermieden werden. Schachtelhalm-Abkochung kann das Blattgewebe vorbeugend stärken. Schnecken sind ein häufiges Problem im Frühjahr. Unmittelbar nach der Keimung kommen meistens auch die meisten Schnecke an und versuchen sich an der Pflanze zu laben. Sie sind so gefräßig, dass nachts die ganze Pflanze gefressen werden kann. Quadratische schwarze Punkte weisen auf eine unheilbare Bakterieninvasion hin. Die betroffenen Pflanzenteile bzw. die gesamte Pflanze muss dann leider direkt im Biomüll entsorgt werden, bevor die Infektion andere Pflanzen betrifft.

Originally posted 2022-12-16 11:00:00.

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