Mehltau Gurken

Mehltau an Gurken ist eine lästige, aber leider häufig vorkommende Krankheit in deutschen Gärten. Aber was genau kann man dagegen tun? Wir erklären dir in unserem Ratgeber alles, was du machen kannst um deine Gurken zu retten.

Was ist Mehltau eigentlich?

Bei Mehltau unterscheidet man zwischen „echtem“ und „falschem“ Mehltau. Leider heißt falscher Mehltau hier nicht, dass deine Gurken nicht in Gefahr sind. Hierbei geht es einfach um zwei verschiedene Arten von Schädlingsbefall, die früher für die gleichen gehalten wurden, obwohl sie eigentlich unterschiedliche Gründe haben.

Bei echtem Mehltau bilden sich weiße Flecken auf den Blättern der Pflanze. Dabei handelt es sich um die Sporen des Pilzes, das sogenannte Myzel, dass sich ausbreitet. Diese Substanz ernährt sich dann langsam von dem Blatt, bis es abstirbt. Über die Luft verbreiten sich diese Pilze dann zu anderen Pflanzen und befallen so auch andere Bewohner deines Gartens. Deshalb sollte man bei einem Schädlingsbefall immer schnell reagieren. Vor allem bei sonnigem Wetter verbreitet sich der Pilz besonders gut. Dieser Zyklus des Blattbefalls wiederholt sich dann alle 4-7 Tage. Die guten Nachrichten hierbei: Der Pilz befällt nur selten die Früchte!

Falscher Mehltau an Gurken

Kürbisgewächse, zu denen unter anderem auch die Gurke gehört, sind allerdings häufiger vom „falschen“ Mehltau befallen. Hier geht es nicht nur um die Blätter, die gesamte Pflanze ist in Gefahr! Außerdem befällt diese Version des Mehltaus auch gerne mal Pflanzen im Gewächshaus, die normalerweise relativ sicher von solchen Schädlingen sind. Wenn es dort erstmal zu einem Befall kommt, breitet es sich durch optimale Bedingungen im Gewächshaus meistens deutlich schneller aus.

Anzeichen für einen befall sind gelbe Flecken, die durch die Adern des Blattes begrenzt sind. Auf der Rückseite der Blätter erscheinen die Stellen allerdings eher bräunlich. Man kann außerdem braun-lila-farbene Sporenträger finden, die dem falschen Mehltau zur Verbreitung dienen. Über Zeit werden die Flecken größer und schließlich stirbt das Blatt komplett ab. Dann dauert es nicht mehr lange, bis die komplette Pflanze abstirbt.

Achte am besten auf den falschen Mehltau, wenn es zwischen Temperaturen große Schwankungen gibt. Denn dies sind die idealen Bedingungen für die Verbreitung des falschen Mehltaues. Der dabei resultierende Tau trägt zu feuchten Bedingungen bei, die perfekt für den Pilz sind. Wichtige Monate für erhöhte Aufmerksamkeit sind Juni und Juli.

Mehltau an Gurken bekämpfen

Sobald eine Pflanze infiziert ist, ist schnelles Handeln erforderlich. Echter Mehltau wächst am besten bei trockenem, sonnigem Wetter, gedeiht aber nicht in offenem Wasser. Daher können diese Pilze unterdrückt werden, indem die Blätter mit Wassernebel besprüht und feucht gehalten werden. Aber auch andere Krankheiten, allen voran der Falsche Mehltau, der feuchtes Blattgemüse liebt, breiten sich hier nun schneller aus. Wenn nur wenige Blätter betroffen sind, vorzugsweise nur wenige kleine Stellen, können Sie versuchen, den Echten Mehltau zu bekämpfen, indem Sie erkrankte Blätter schneiden und wegwerfen.

Bei schweren Infektionen greifen die oben genannten Maßnahmen jedoch meist nicht mehr. Hochwirksam und aktuell zugelassen für Haus- und Gartengärtnerei von Hobbygärtnern mit den Wirkstoffen Azoxystrobin, Ethiphosphin, Fluopyram und Propamocarb.

Diese Spritzmittel gegen Pilzkrankheiten, wie beispielsweise das Präparat „Fungisan“, wirken sowohl gegen den Echten als auch den Falschen Mehltau an Gurken und sollten direkt bei Beginn des Befalls ausgebracht werden, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. Oft muss man eine Pflanze allerdings öfters behandeln, um Mehltau an Gurken zu bekämpfen. Deswegen ist es sehr wichtig, dass die Mittel, die du benutzt möglichst umweltschonend sind und auch keine wichtigen Insekten beeinträchtigen.

Mehltau vorbeugen

Am besten ist es allerdings, den Mehltau gar nicht erst an seine Gurken oder andere Pflanze kommen zu lassen. Dafür ist eine gute, abwechslungsreiche Anpflanzung von Pflanzen oder Früchten. Außerdem kann der ideale Ort für eine Pflanze sie resistenter gegen solche Schädlinge machen. Wer seine Pflanzen regelmäßig schneidet, sollte auch auf ausreichende Scheidehygiene achten.

Generell ist ein guter Pflanzenabstand sehr wichtig. Gurken sollten beispielsweise mindestens 4 Zentimeter voneinander entfernt wachsen, je weiter entfernt, desto besser. Denn dadurch kann Luft ausreichend zirkulieren. Das führt zusätzlich dazu, dass die Blätter nach dem Gießen schnell wieder trocknen können, was die Verbreitung von falschem Mehltau verhindern kann.

Hier kann es auch helfen direkt am Boden und nicht über die Blätter der Pflanze zu gießen. Mehltaupilze können übrigens auch den Winter über ausharren und sich dann noch verbreiten. Wer also schonmal einen Befall hatte, sollte doppelt so gut aufpassen, richtig zu gießen.Kranke abgeschnittene Pflanzenteile sollten außerdem nicht über den Kompost entsorgt, sondern in den Rest oder Biomüll geworfen werden. Denn im Kompost herrschen ideale Bedingungen für die Verbreitung von Pilz Sporen.

Tipp: Auch eine Mischkultur mit Gurken kann einen Befall durch Mehltau verringern, wenn robuste Pflanzen als Nachbarn gepflanzt werden. Mehltaupilze sind häufig sehr spezifisch auf bestimmte Wirtspflanzen angepasst und befallen öfter ganze Pflanzenfamilien. Andere Kürbisgewächse sollten daher nicht in die Nähe von Gurken gesetzt werden.

Fazit Bei der Bekämpfung von Mehltau an Gurken ist es sehr wichtig, dass man seine Pflanzen richtig pflegt. Vor allem bei der Bewässerung kann man hier einige Vorsichtsmaßnahmen treffen um die Verbreitung oder generell den Befall von echten und falschen Mehltau vorzubeugen. Wenn du mit einem akuten Befall zu tun hast, ist es wichtig bei echtem Mehltau, den du an weißen Flecken auf dem Blatt erkennst, direkt befallenes Material zu entfernen. Dieses kommt am besten direkt in den Bio oder Restmüll und nicht in den Kompost. Bei falschem Mehltau ist man meist leider gezwungen auf chemische Mittel zurückzugreifen. Aber auch hier kann man es erstmal mit Beschneidung von befallenem Material versuchen.

Originally posted 2022-11-17 08:00:00.

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